Aus Leidenschaft
Ich lese für mein Leben gern: Gute Bücher zum Beispiel («Das Parfum» von Patrick Süskind, «In der Haut eines Löwen» von Michael Ondaatje, «Léon und Louise» von Alex Capus, «Was ich liebte» von Siri Hustvedt, «América» von TC Boyle, «Der Distelfink» von Donna Tartt und und und), aber auch Reportagen (im gleichnamigen Magazin), Zeitungen (Tages-Anzeiger, NZZ am Sonntag, Die Zeit), Magazine (Der Spiegel) und gute Blogartikel (Humans of New York).
Aber auch das Schreiben hat mich schon immer fasziniert. So wusste ich schon als Schüler, irgendwann werde ich Journalist. In diesem Beruf darf man Leute anquatschen und all die dummen Fragen stellen, die man sich sonst nicht zu fragen traut. Ich wollte einfach wissen, was Sache ist. Wenn ich den Aktenvernichter der UBS befragte, einen entlassenen Lehrer eines Jugendheims porträtierte oder mit einer Mutter sprach, deren Kind im Reagenzglas gezeugt wurde. Stets wollte ich es ganz genau wissen. Um danach zu berichten, was sich hinter der Fassade abspielt.
Ich bin Journalist mit ganzem Herzen. Was mich bis in die Redaktionsleitung der Neuen Luzerner Zeitung geführt hat. Bis ich eines Tages nach 17 langen Jahren für mich entschied, dass da noch was anderes kommen muss. Ich kündigte meine gut bezahlte Stellung, ohne einen neuen Job in Aussicht zu haben. Auf der Redaktion schüttelte man nur die Köpfe. Doch die Kündigung war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.